4. Mai 2023, 19.30 Uhr 

Vernissage
KINGKONKRET

Eine Ausstellung im Forum Gestaltung Magdeburg

Brandenburger Straße 10
D-39104 Magdeburg
www.forum-gestaltung.de

Vom  05. 05. bis 20. 08. 2023

 

Mit musikalischer Umrahmung von Wolfgang Heisig (Lübben) auf der Phonola

Foto: Kingkonkret

Die Künstlergruppe, die sich am 28. Juni 2017 „punkt 19 Uhr“ in Leipzig gründete, besteht aus sechs Künstlern, die trotz vieler Gemeinsamkeiten sehr eigene Wege gehen: Knut Müller, Dirk Richter, Ingrid Sperrle, Frank Tangermann, Susanne Werden, Gerhard Pichler

"Konstruktiv/konkrete Kunst gegen den Mainstream"
„Es ist erstaunlich“, schrieb Claus Baumann vor einiger Zeit in den Leipziger Blättern, „dass eine von »realistisch–figürlicher Malerei und Grafik« dominierte Stadt (Stichwort Leipziger Schule) Künstlerinnen und Künstler hervorbringt, die sich mit der dazugehörigen Konsequenz und gegen den Mainstream (also in Kauf nehmend, dass man meist nur schwer davon leben kann) mit konstruktiv/konkreter Kunst befassen. Ein Phänomen? Oder der Beweis für die zwingende Kraft dieser Kunst und den Pioniergeist ihrer Künstler. Da geschieht tatsächlich Neues.“ Er zielte mit dieser Äußerung auch auf die Künstlergruppe KingKonkret, die nach Leipzig, Dresden, Nürnberg und Essen mit ihren Werken nun erstmals in Magdeburg zu sehen sein wird und jenes etwas erstarrte Bild der Kunststadt Leipzig auf eindrucksvolle Art in Bewegung bringt.

Die Gruppe, die sich am 28. Juni 2017 „punkt 19 Uhr“ in Leipzig gründete besteht aus sechs Künstlern, die trotz vieler Gemeinsamkeiten sehr eigene Wege gehen. Der Maler und Grafiker Knut Müller pendelt zwischen bildender Kunst und Musik, denn er ist in gleicher Weise Komponist. Dirk Richter arbeitet vornehmlich skulptural und bezieht seine Formanregungen aus der Natur. Ingrid Sperrle arbeitet im „Spannungsfeld von Minimalform und organischem Wachstum“, indem Sie Rost in ihre textilen Arbeiten als quasi lebendiges Gestaltungsmittel einbezieht. Frank Tangermann schafft meditative, auf wechselnden geometrischen Rastern beruhende Bildsequenzen, während Susanne Werdin, deren Arbeiten ebenfalls auf geometrischen Formen beruhen ihre Arbeiten doch „als eine Art „Abbild“ universeller Geschehnisse“ begreift. Gerhard Wichler wiederum ist so etwas wie ein Formforscher, in seinen Arbeiten pendelnd zwischen „Abstraktion und Gegenstandsbezug, Ordnung und Unordnung.“

‍KINGKONKRET
Wir verstehen uns als eine Vereinigung von Kunstschaffenden, die sich der ungegenständlichen Malerei, Grafik und/oder Plastik verschrieben haben. Was uns verbindet, ist das konstruktiv-konkrete Erscheinungsbild unserer Arbeiten. Doch gibt es Unterschiede in den Ansätzen und Herangehensweisen. Der Dialog dieser unterschiedlichen Positionen intensiviert und mobilisiert unsere Arbeit und lässt durch die Gegenüberstellung neue Kontexte und Gewichtungen entstehen. So ist für Knut Müller das Komponieren ein sich wechselseitig beeinflussender Prozess in verschiedenen Sprachen und Wahrnehmungsbereichen: nämlich denen der Musik, der Computerkunst und der Malerei/Grafik. Die räumlichen und grafischen Konstruktionen von Dirk Richter sind von der Anschauung des organischen Formvokabulars in der Natur geprägt, dem er eine konstruierte Entsprechung gegenüberstellt. Die Arbeiten von Ingrid Sperrle sind geprägt von der Lebendigkeit des scheinbar Anorganischen, das sich – z. B. in Form von Oxydationen – in den klaren Grenzen konkreter Ordnung bewegt. Für Frank Tangermann verbinden sich Inspiration, Schaffensprozess und schließlich auch die Wirkung seiner Werke in der meditativen Zentrierung auf das Hier und Jetzt. Susanne Werdin konstruiert mit den Formen des Sichtbaren ihr Erleben nicht sichtbarer und scheinbar universeller Geschehnisse. Gerhard Wichler entwickelt mit zum Teil spielerischen Mitteln minimalistisch-grafische Systeme, deren Eigenleben über die Klarheit seiner ästhetischen Anordnungen hinausweist. Als Leipziger Künstlergruppe möchten wir uns mit diesem Spektrum des aktuellen konstruktiv-konkreten Schaffens in den internationalen Kontext stellen.