26. 09. 2024, 17.30 Uhr

Ausstellungseröffnung im
Salinemuseum Halle 
Mansfelder Straße 52
06108 Halle (Saale)

Seit über 150 Jahren prägt die Industrie das Gebiet des heutigen Landes Sachsen-Anhalt. Als Teil des Wirtschaftsraums Mitteldeutschland entwickelten sich neben Standorten wie den Kupfer- und Kohlebergwerken des Mansfelder Lands oder dem Chemiedreieck Leuna-Buna-Bitterfeld auch eigene Identitäten und Lebenswelten. Diese Industriegeschichte reicht über fünf politische Systeme – eine Geschichte voller Chancen und Widersprüche, die unablässig Reaktionen in Kunst und Literatur hervorrief. Die Ausstellung „Nach den Maschinen“ fragt erstmals zusammenhängend nach der Geschichte der Industriefotografie aus Sachsen-Anhalt, die das kulturelle Erbe der Region abbildet.

Leben wir in einer Zeit nach den Maschinen? Aktuell 170.000 Industriearbeitsplätze weisen Sachsen-Anhalt als Industrieland aus. Die Total-Raffinerie in Leuna ist der größte Steuerzahler des Bundeslandes. Und die demnächst in Magdeburg produzierten Computerchips sind Sachsen-Anhalts Einstieg in die Halbleiterindustrie. Von einem postindustriellen Zeitalter kann daher keine Rede sein.

Andererseits haben die vielfältigen Industriezweige des Bundeslandes in den letzten Jahrzehnten gravierende Veränderungen durchgemacht. Durch die schlagartige Deindustrialisierung nach dem Zusammenbruch der DDR sind unzählige Betriebe und Arbeitsplätze verlorengegangen. Neben dem Neuen, das danach entstanden ist, und der Zukunft, die in der Magdeburger Börde errichtet werden wird, ist auch die Vergangenheit der Industrie – die Zeit nach den Maschinen – in vielerlei Hinsicht Gegenwart, nicht zuletzt im Medium der Fotografie.

Die Ausstellung im Salinemuseum Halle zeigt zum ersten Mal einen Überblick über die Industriefotografie Sachsen-Anhalts und damit über einen wesentlichen Bereich der Fotografiegeschichte. Beginnend mit der fotografischen Überlieferung des Gruson-Werks in Magdeburg, schlägt die Ausstellung im Anschluss einen Bogen von den 1920er-Jahren über die Zeit der DDR und die daran anschließende Transformationsphase bis zur unmittelbaren Gegenwart.

Beteiligte Fotograf*innen:
Günter Ackermann, Christian Bedeschinski, Günter Bersch, Elke Busching, Jörg Dietrich, Jochen Ehmke, Claudia Fährenkemper, Hans Finsler, Hans-Jörg Franke, Annemarie Giegold-Schilling, Gerald Große, Reinhard Hentze, Sven Gatter, Andreas Kämper, Thomas Kemnitz, Gert Kiermeyer, Stephanie Kiwitt, Eberhard Klöppel, Ulrich Kneise, Wieland Krause, Dirk Krüll, Emil Leitner, Gerda Leo, Joerg Lipskoch, Aleksei Malygin, Franziska Meister, Marcus-Andreas Mohr, Richard Peter Jun., Emilia Prescher, Inge Rambow, Monika Rechsteiner, Evelyn Richter, Karlheinz Rothenberger, Hans-Christian Schink, Harald Schmitt, Julius Schreiner, Wolfgang G. Schröter, Gert Schütze, Rainer Steussloff, Peter Thieme

27.9.–15.12.2024

Do-So: 10.00 - 17.00 Uhr