AUSSTELLUNG
Eröffnung: 16. März 2025, 16 Uhr
Kunstraum IDEAL, Leipzig
Akt III – Ausstellung von Ute Richter mit einer Performance von Angelika Waniek und künstlerischen Beiträgen von Max Baitinger, Mandy Gehrt, Juliane Jaschnow, Susanne Keichel und Ipke Starke und dem Slacknetz e.V.
Der dritte Akt von „Erinnerung als höchste Form des Vergessens“ befragt im Ausstellungsraum IDEAL und im anschließenden Stadtraum Träger von Erinnerung und Zeug*innenschaft und nach der Resonanz von Erinnerungsorten, Objekten, Denkmälern und Ritualen in der Gegenwart. Wie erschließt man die Aktualität des zu Erinnernden und macht dessen heutige Kontinuitäten lesbar? Wie ist der Erinnerungsträger selbst in der Gegenwart in seinen politischen, sozialen und zeitlichen Kontexten eingebettet? Der dritte Akt verbindet über verschiedene Orte hinweg mehrere künstlerische Arbeiten und umfasst eine Ausstellung in den Räumen des IDEAL sowie Interventionen und Veranstaltungen im Stadtraum.
Das überdimensional große Banner von Ute Richter entzieht sich im Ausstellungsraum einer einfachen Lesbarkeit: „Antifaschismus taugt nicht als Denkmal“. Der Slogan thematisiert in seiner Ambivalenz Widersprüche von Erinnerungspolitik. Visuell zitiert das Banner die offiziellen politischen Losungen der DDR im öffentlichen Raum, die auf überdimensionierten großen Transparenten einen politisch sanktionierten Antifaschismus propagierten. Ein Video von Juliane Jaschnow mit Klangbearbeitung von Ipke Starke zeigt die Aktivierung des Banners im Januar 2025 über dem Kanal am Stelzenhaus.
Das überdimensional große Banner von Ute Richter entzieht sich im Ausstellungsraum einer einfachen Lesbarkeit: „Antifaschismus taugt nicht als Denkmal“. Der Slogan thematisiert in seiner Ambivalenz Widersprüche von Erinnerungspolitik. Visuell zitiert das Banner die offiziellen politischen Losungen der DDR im öffentlichen Raum, die auf überdimensionierten großen Transparenten einen politisch sanktionierten Antifaschismus propagierten. Ein Video von Juliane Jaschnow mit Klangbearbeitung von Ipke Starke zeigt die Aktivierung des Banners im Januar 2025 über dem Kanal am Stelzenhaus.
In ihren Performances thematisiert die Künstlerin Angelika Waniek das allmähliche Verstummen der Zeitzeug*innen, die über die Verbrechen der NS-Zeit berichten können. Wer trägt nun die Erinnerung? Wer kann sich mit der Vergangenheit identifizieren, wenn biographische Verbindungen abbrechen oder nicht vorhanden sind? Wanieks Ansatz schafft Situationen, in denen Körper sich mit historischen Ereignissen und Materialien auf eine Weise auseinandersetzen können, die das Geschehene anerkennt und verarbeitet.
Im öffentlichen Raum wird die Ausstellung erweitert mit einer Plakatarbeit von Max Baitinger, der in einem Comic einige Sekunden im Leben Victor Klemperers, dem Autor der Sprachanalyse des Dritten Reichs „LTI”, dekonstruiert. Fotografien von Susanne Keichel dokumentieren die Gedenkfeiern für die am 01.07.2009 aus islam- und ausländerfeindlichen Motiven im Dresdner Gerichtssaal ermordete Ägypterin Marwa Ali El-Sherbini.
Im Gespräch berichtet Künstlerin Mandy Gehrt von ihrer künstlerischen Recherche zu den Biografien von Überlebenden aus der KZ-Außenstelle Paunsdorf und ihren künstlerischen Zugriff anhand von Objekten aus der alten Heimat der Opfer.
Die Ausstellung ist zu sehen vom 16.03. – 30. 04. 2025.
Öffnungszeiten: Mittwoch 16-19 Uhr + Sonntag 15-19 Uhr
Kunstraum IDEAL
Schulze-Delitzsch-Straße 27
04315 Leipzig
Schulze-Delitzsch-Straße 27
04315 Leipzig
Begleitet wird die Ausstellung mit einer Führung der Gedenkstätte für Zwangsarbeit zum Industriedenkmal Stelzenhaus, einem Erinnerungsort zur dortigen Zwangsarbeit während der NS-Zeit.
Programm & Termine:
16.03.
16 Uhr: Ausstellungseröffnung im IDEAL
16:30 Uhr: Performance von Angelika Waniek
05.04.
14 Uhr: Stadtteilführung Stelzenhaus durch die Gedenkstätte für Zwangsarbeit
24.04.
17 Uhr: Performance von Angelika Waniek in Kooperation mit der Ausstellung „Partizan★ke Art“ in der HGB Leipzig
17 Uhr: Performance von Angelika Waniek in Kooperation mit der Ausstellung „Partizan★ke Art“ in der HGB Leipzig
26.04.
18 Uhr: Künstlerinnengespräch mit Mandy Gehrt im Pögehaus
30.04.
19 Uhr: Gespräch mit den Kurator*innen und den Beteiligten Künstler*innen im IDEAL
Mit freundlicher Unterstützung von der Kulturstiftung des Freistaates Sachsen, dem Kulturamt der Stadt Leipzig, der Stiftung Kunstfonds und Sehnsucht nach Freiheit. Diese Maßnahme wird mitfinanziert durch Steuermittel auf der Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes.