Martin Assig, Das Denken, aus der Serie "St. Paul", 2012, Aquarell, Pastell, Wachs auf Papier, Foto: Kunstmuseum Magdeburg

Blick in die Sammlung 2

Martin Assig · Horst Bartnig · Irma Blank · Eberhard Blum · Heinz Breloh · Ludwig Ehrler · Ruth Francken · Günter Fruhtrunk · Hermann Glöckner · Wieland Krause · Edda Renouf

Das Wort Partitur wurde aus dem italienischen Partitura abgeleitet und bedeutet Einteilung. Seine übliche Verwendung hat das Wort in der Musik, wo die einzelnen Stimmen einer Komposition in den jeweiligen Partituren aufgezeichnet sind. In dieser Ausstellung steht Partitur im übertragenen Sinne für Kunstwerke, die auf ähnliche Weise kompositorisch unterteilt und ineinander abgestimmt entstehen. Dieser Modus findet sich bei einzelnen und bei zusammengesetzten Werken, häufig charakterisiert er Bildreihen und –zyklen.

Mit den beteiligten Künstler*innen dieser Ausstellung öffnet sich eine breite Spanne eigenständiger künstlerischer Handschriften zwischen gestisch offenen Expressionen und geometrisch disziplinierten Formationen. Ihnen allen ist gemeinsam, dass den individuell-typischen Ausdrucksmitteln der jeweiligen Künstler*innen, seien es Linien, Leinwandknoten, Farben, Geometrien, Symbolen etc., elementare Ordnungssysteme unterliegen. Das 20. Jahrhundert kennt viele Wege, die Kunst aus elementaren, oft abstrakten Formen neu und komplex zusammenzusetzen, um zu einer unverbrauchten Bildsprache jenseits bestehender Traditionen vorzudringen. Offenkundig lenken uns die Künstler*innen weniger darauf, was wir darin wahrnehmen, sondern wie wir wahrnehmen.

Die breit angelegte Auswahl dieser Werke hat einen gemeinsamen Hintergrund. Sie stammen fast ausnahmslos aus der Sammlung des Kunstmuseums Magdeburg und bezeugen, dass die Sammlungstätigkeit in den vergangenen Jahren erfreuliche Zuwächse verzeichnen konnte. Viele der Werke sind Schenkungen, beispielsweise von Ingvild Goetz, München, Eva-Maria Fruhtrunk, Paris, Ann Holyoke-Lehmann, Berlin, Jörn Merkert, Spatzenhausen, Gerlinde und Hans-Dieter Harig, Hannover, Ankäufe durch die Freunde und Förderer des Kunstmuseums oder Dauerleihgaben des Landes Sachsen-Anhalt und der Stiftung Kunst und Kultur der Stadtsparkasse Magdeburg. Angekauft werden konnte im Gegensatz dazu ein Werk von Ruth Francken durch den Freundeskreis des Kunstmuseums.

Kunstmuseum Kloster Unser Lieben Frauen Magdeburg
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